Das Museum Lolland-Falster hat bei den Ausgrabungen für den Fehmarnbelttunnel zwischen Dänemark und Deutschland (2012–2022) eine Fülle prähistorischer Fischereitechniken freigelegt. Im wassergesättigten Syltholmfjord östlich von Rødbyhavn fanden sie bemerkenswert gut erhaltene Fischerzäune, Weidenmatten und Holzstangen – Beweise für stationäre Fischereieinrichtungen, die vom Mesolithikum (Altsteinzeit) bis zur Bronzezeit (4700–900 v. Chr.) genutzt wurden.
Forscher des Museums Lolland-Falster haben zusammen mit Archäologen anderer dänischer Museen Daten aus ganz Dänemark gesammelt und so den umfassendsten Datensatz seiner Art erstellt. Durch den Vergleich ähnlicher Funde im ganzen Land und mithilfe der Radiokarbonmethode konnten sie rekonstruieren, wie sich die Fischerei im Laufe der Jahrtausende anpasste, selbst als sich Kulturen und Lebensgrundlagen änderten.
Ihre Erkenntnisse stellen die Vorstellung infrage, dass die Landwirtschaft in Nordeuropa die Fischerei rasch ablöste, und zeigen vielmehr einen komplexeren und vielfältigeren Übergang zu neuen Lebensweisen.
Der Artikel wurde geschrieben von:
Koivisto, S., Robson, HK, Philippsen, B., Stafseth, T., Brinch, M., Schmölcke, U., Astrup, PM, Casati, C., Henriksen, MB, Uldum, O., Lundbye, M., Maring, R., Kanstrup, M., Måge, BT, Groß, D., 2024. Fischen mit stationären Holzstrukturen im steinzeitlichen Dänemark: neue Erkenntnisse vom Syltholmsfjord im südlichen Lolland. Verfahren der Prähistorischen Gesellschaft.